Hand aufs Herz,
wollen wir nicht ganz oft unsere Lieben und auch uns selbst vor etwas schützen?
- uns vor dem Virus schützen
- das liebe Kind vor komischen Kommentaren schützen
- uns und Andere vor Ablehnung schützen…whatever, dir fallen bestimmt noch ein paar Dinge ein.
Mir kommt beim Thema Schutz neben dem netten Herrn in der Rüstung auf dem Cover noch ein weiteres Bild in den Kopf:
Schutz vor etwas
hat für mich folgende Assoziationen:
Angst, Druck, sich wegducken, nicht in seine Kraft kommen, Abstand halten, Vorsicht, Misstrauen, Vermeidung …
Das was wir aber eigentlich wollen ist doch Unterstützung, Stärkung und Begleitung… oder?
- Ich kann mein Immunsystem stärken, statt auf Abstand zu gehen oder Medikamente zu nehmen
- Ich kann mein Verdauungsfeuer stärken, statt nie wieder über die Strenge zu schlagen.
- Ich kann etwas für die Stärkung meines Körpers tun, statt gegen äußere Einflüsse.
- Ich kann mein Kind im Umgang mit Herausforderungen und anderen Meinungen begleiten, statt darauf zu hoffen, dass überall Harmonie und Einigkeit herrscht.
- Ich kann sowohl Kinder, als auch Erwachsene ermutigen für sich einzustehen und Ihnen dabei den Rücken stärken.
Ich bin der Meinung, dass Vermeidung nur sehr selten eine gute Strategie ist. Je länger du etwas vermeidest, desto lauter wird der Knall, wenn es doch eintrifft.
Kannst du meinen Gedanken noch folgen?
Mir fällt da immer wieder eine sehr persönliche Situation ein:
Ich wurde auf einer Beerdigung (die ja in der Regel schon erst ein paar Tage nach dem Tod stattfindet) gefragt, ob ich „es“ meinem Sohn schon gesagt habe…(by the way- es war die Beerdigung seines eigenen Papas- auch wenn er da erst 3 Jahre alt war) Mir ist bald der Augapfel aus dem Gesicht gefallen!
Ernsthaft? Ja, es ist hart, seinem Kind sowas sagen zu müssen. Ja, ich hätte es gern vermieden. Ja, es war der Start für einen eeeeeeewigen Prozess, ein immer wieder Auffangen, immer wieder Erzählen. Aber es war UNVERMEIDBAR… wie so viele andere Dinge auch!
Der noch viel lautere Knall wäre doch eingetroffen, wenn ich ihm erst Wochen danach davon erzählt hätte..
Neben der Tatsache, dass ich mein Kind für dumm verkauft hätte, hätte ich Dinge in unsere Mutter- Kind- Beziehung gebracht, die ich da nicht haben möchte: Lügen, Respektlosigkeit, Misstrauen, Unsicherheit – keine gute Basis.
Du kannst nicht vermeiden
- das jemand stirbt
- das du die Wahrheit sagen musst
- das du eine Erkältung bekommst (ja sorry- harter inhaltlicher Bruch ;))
- das dein Kind irgendwann mal auf einen Menschen trifft, der ihm nicht wohlgesonnen ist
- das du Fehler machst
I know! Die Themen scheinen ein bisschen wild durcheinander zu gehen… Zu Recht! Denn es gilt für alle Lebenslagen eins:
Also besinne dich darauf was du willst und nicht auf das, was du nicht willst.
Welche Werte willst du leben?
Meine sind Offenheit, Begeisterung, Loyalität, Verbindung, Verlässlichkeit, Vertrauen und Mut.
Ist da Platz für „Schutz“, Vermeidung, Angst (..)? – ja , aber nur ein ganz kleines bisschen 😉